Zweiheit im Einklang

»Lassen Sie uns, so lange wir beysammen bleiben, auch unsere Zweyheit immer mehr in Einklang bringen, damit selbst eine längere Entfernung unserm Verhältniß nichts anhaben könne.« 

Goethe an Schiller, 1707      

 

»Zweiheit im Einklang«
Erkundung des Briefwechsels zwischen Goethe und Schiller

Ausstellungsgestaltung

Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
2011

-

Kurator:innen
Dr. Konrad Heumann und Bettina Zimmermann

Ausstellungsgrafik
desres design studio

Wandillustrationen
Dani Muno

Ausstellungsbau
Wolfgang Petermann

Licht
Irrlicht GmbH

Fotos
Wolfgang Günzel, Sounds of Silence

Für die Erkundung des Briefwechsels zwischen Goethe und Schiller wurde ein Raumkonzept entwickelt, welches den Besucher einlädt den Briefwechsel lesend nachzuvollziehen.'
Aus gebeiztem MDF ist eine 16m lange und knapp 4m tiefe abgedunkelte Schreibstube entstanden, die sich wie ein Riegel in den Arkadengang des Goethe-Hauses schiebt. 
Ihre Frontansicht ist mit einem vergrößerten Zitat in Originalschrift Schillers bemalt. Im Innern der Stube befinden sich 13 Vitrinen, die zeichenhaft zu Schreibtischen verwandelt werden. Das Licht ist auf 50 Lux gedimmt. Wie in einer historischen Bibliothek entstehen einzelne Lichtinseln. Die Atmosphäre der Ausstellung ist konzentriert, auf eine Art entschleunigt. Es geht, anders als in vergleichbaren Briefausstellungen, um das tatsächliche Lesen und nicht um das rein auratisch objekthafte Betrachten der Originale.Die Originalbriefe Goethes und Schillers liegen direkt unter dem Vitrineglas, sodass man fast meint, sie lägen vor einem auf dem Tisch. Vor jedem Pult steht ein alter Klavierhocker, der den Besucher zum Lesen am Tisch einlädt. Jede Vitrine verfügt über einem Briefhalter, darin ein Heft mit den zeilengenauen Transkriptionen.
Für denjenigen dem es gelingt die Ruhe zu finden und an den Schreibtischen Platz zu nehmen, werden „jene Blätter, die auf den ersten Blick unlesbar erscheinen, zu lebensvollen Zeugen von Herzensneigungen und einem zwischen Stolz und Selbstzweifeln zerrissenen Autor.“ (Dierk Wolters, FNP 9.5.2011)

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