»Meine Erklärung des Worts Romantisch kann ich Dir nicht schicken, weil sie – 125 Bogen lang ist.«
Friedrich Schlegel, 1797
»Nach Innen geht der geheimnisvolle Weg.«
Novalis, 1798
»Mannigfache Wege gehen die Menschen. Wer sie verfolgt und vergleicht, wird wunderliche Figuren entstehen sehn...«
Novalis, 1798/99
Die Welt muss romantisiert werden.
Novalis, 1798
»Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehen, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es.«
Novalis, 1798
»Wir suchen überall das Unbedingte, und finden immer nur Dinge.«
Novalis, 1798
Deutsches Romantik-Museum
Künstlerische Leitung, Ausstellungsarchitektur und Szenographie
Frankfurt 2021
Auftraggeber Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
in Zusammenarbeit mit
Jörg Gimmler und Knut Völzke
Kuratoren + Kuratorinnen
Anne Bohnenkamp-Renken
Wolfgang Bunzel
Mareike Hennig
Konrad Heumann
Ulrike Kienzle
Joachim Seng
Ausstellungsgrafik
desres design studio
Vitrinenbau
Schreinerei Langner
Ausstellungsbau
Messebau Schreiber
Malerarbeiten
grafile
Mediengestaltung und Softwareentwicklung
Meso digital interiors
VR Brille
Sven Thöne
3D Mitarbeit
Janine Junen
Lichtgestaltung
atelier deluxe
Filme und Animationen
Paolo Brenni
Philip Bußmann
Thomas Claus
Gunter Deller
Alexander Paul Englert
Merlin Flügel
Robert Gwisdek
Stefan Matlik
Dani Muno
Constantin Urban
Hörstücke
hr2-kultur
Malerei, Zeichnung, Objekte
Sandra Beer
Andreas Gundermann
Till Hergenhahn
Luzius Kloker
Dani Muno
Ingo Nussbaumer
Henrik Schrat
Barbara Yelin
Exponatbauten und Sonderbauten
Neue Räumlichkeit mit Siegfrieds Mechanisches Musikkabinett
Atelier 3D
Bernd Euler Metallbau
Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin
Bernd Lehmann
Modell+Co
Anstalt für Freie Kunstmaschinen
Gemäldehängung
Artbrothers
Gebäude
MäcklerArchitekten
Fotos
Alexander Paul Englert
Das Deutsche Romantik-Museum ist weltweit das erste Ausstellungshaus, das sich der Epoche der deutschsprachigen Romantik als Ganzes widmet. Es bietet neben der Goethe-Galerie auf zwei Stockwerken in 35 einzelnen Inszenierungen eine im romantischen Sinne synästhetische Umsetzung von Ideen, Werken und Personenkonstellationen der Zeit der Romantik. Im Zentrum jeder Station steht ein Original Exponat, zumeist Handschriften oder Bücher aus der Sammlung des Freien Deutschen Hochstifts, aber auch Musik, bildende Kunst und Naturwissenschaften kommen nicht zu kurz.
Die Inszenierungsideen sind aus den Exponaten selbst entwickelt. Sie bringen diese auf individuelle und differenzierte Weise zum Sprechen und machen den Besucher neugierig auf ihren Inhalt, der sich gerade bei für uns heute schwer lesbaren Handschriften aus dem 18 Jahrhundert nicht durch das reine Betrachten erschließt.
So taucht der Besucher auf intensive und atmosphärische Weise in die Stationen ein, um diese für sich nach deren Bedeutung auch für die Gegenwart befragen zu können.
Ausgangs- und Mittelpunkt jeder Station ist ein für das jeweilige Exponat entworfenes, an ein Schreibpult erinnerndes Möbel. Dieses schützt in seiner Erscheinungsform nicht nur die empfindlichen Originale vor unnötigem Lichteinfall, sondern verhindert im gleichen Schritt die zumeist kritische direkte Nebeneinanderstellung von Exponat und medialer Inszenierung. So liegen die Haupt-Exponate bis zur Öffnung durch den Besucher in der Dunkelheit geschlossener Vitrinen, die aber bereits über das Herausstrahlen unter dem Deckel ihren Inhalt verheißen. Wird der Deckel angehoben, blendet sich das Licht im Innern ein und zeigt mit behutsamen 35-50 Lux das Original. Eingebaute Messgeräte überwachen Klima und Lichteinfall.
An einzelnen Stationen haben auf Einladung diverse Künstler mitgewirkt, so z.B. hat Robert Gwisdek eine filmische und räumliche Inszenierung zum Traum der Blauen Blume von Novalis realisiert, lässt Henrik Schrat mit seinen Zeichnungen auf Wände und Decke der Brüder Grimm Station eine allseits mit Dornenranken verstrickte eigenwillige Welt sämtlicher Märchen entstehen, entwickelte und zeichnete Barbara Yelin ein Comic über die Rheinreise von Clemens Brentano und Achim von Arnim, um uns in deren damalige Lebensrealität, Freundschaft und dichterisches Schaffen mitzunehmen und animiert Dani Muno für uns den imaginären Gedankenraum in Otto Runges Kopf während seiner Arbeit an den "Zeiten".
Die Museographie zeigt was die Romantik alles sein kann: eine Epoche der Kulturgeschichte, ein ästhetisches Programm, eine Geisteshaltung oder einfach nur ein Gefühl.
Das Deutsche Romantik-Museum wurde mit Hilfe öffentlicher Geldgeber sowie von zahlreichen privaten Unterstützerinnen und Unterstützer realisiert und finanziert.
Eröffnung: 14.09.2021
Ausstellungsfläche: ca.760qm
Museographische Planung und Umsetzung: 3 Jahre