Neugestaltung der Dauerausstellung des Dommuseums Frankfurt
Szenographie
Vitrinenplanung
Bistum Limburg / Dompfarrei St Bartholomäus / Stadt Frankfurt
2018
-
Kuratorin
Dr. Bettina Schmitt
Vitrinenbau und Objekteinrichtung
Museumstechnik Berlin
Ausstellungsgrafik
desres
Zeichnungen
Dani Muno
Schreinerarbeiten
Holz + Idee
Werbetechnik
Types on Foil, Oschatz Visuelle Medien
Ausstellungseinrichtung
Andreas Gundermann und Team, Wolfgang Petermann und Manfred Schulz
Restauratorische Betreuung Objekte
Moya Schönberg und Andrea Kleberger
Restaurierung und Einrichtung Gewänder
Institut für historische Textilien
Buchwiegen
Atelier Carta
Steinmetzarbeiten
SteinSign Ruth Andres
Licht
Stephan Zimmermann Lightsolutions
Fotos
Wolfgang Günzel
Die Ausstellung selbst beginnt zur Verortung der Besucher mit dem Dommodell. Das Dommuseum ist zwar klein, bespielt aber einen historisch hoch bedeutsamen Ort:
Im Frankfurter Dom wurden seit dem Mittelalter die künftigen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gewählt und seit dem 16. Jahrhundert auch gekrönt. Entsprechend kostbar war die Ausstattung der Kirche. Mittelalterliche und barocke Messgewänder und Goldschmiedekunst von höchster Qualität aus den drei Frankfurter Stiftskirchen werden im Dommuseum präsentiert und erstrahlen nun in neuem Glanz. Dass die Geschichte des Ortes bis in früheste Zeiten zurückreicht, hat 1992 der Fund eines reich ausgestatteten frühmittelalterlichen Kindergrabes im Dom gezeigt. Der in den vergangenen Jahrzehnten intensiv beforschte Fund hat neuerdings einige Geheimnisse preisgegeben: Das bi-rituelle Grab birgt nicht nur die Körperbestattung eines fränkischen adeligen Mädchens. Ein weiteres Kind wurde gemeinsam mit dem Mädchen als Brandbestattung auf einem Bärenfell beigesetzt. Die Vitrine deutet die Situation des Fundes während der Grabung an und erleichtert anhand der Mädchensilhouette die Zuordnung der Fundstücke Im sogenannten Kaiserkrönungs-Möbel lässt sich anhand von Lithographien. An diesem Möbel ist der Besucher explizit aufgefordert zu entdecken, indem er alle Schubladen und Türen öffnet.
Der Herausforderung, in dem historischen Ambiente des Kreuzgangs ein modernes Museum einzurichten haben wir uns gestellt. Wir haben eingebettet in eine Gesamtästhetik der Reduktion, die Möbel des Eingangsbereiches aus mit tiefblauem Linoleum überzogenem Eichenholz konzipiert und die neuen Vitrinen so durchlässig, mit viel Glas und einer minimalen, ebenfalls blauen Metallfassung entworfen, dass sowohl die sich nach Oben öffnende Architektur des Kreuzgangs, als auch die filigran und detailreich gearbeiteten Exponate zur Geltung kommen. Neu gezeigt werden auch diese zwei Türen eines liturgischen Schrankes des Doms aus dem 14. Jahrhundert in dem wahrscheinlich heilige Öle aufbewahrt wurden. Sie wurden im letzten Jahr aufwendig restauriert und sind eines der Highlights der Ausstellung, da solche Türen nur selten so gut erhalten sind.