Unboxing Goethe

War Goethe ein Pedant?

Camilla Stöppler, 2015        

»Unboxing Goethe«
Schätze aus dem Archiv ans Licht gebracht

Ausstellungsgestaltung

Freies Deutsches Hochstift/Frankfurter Goeteh-Museum
2015

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Kurator:innen
Dr. Konrad Heumann, Bettina Zimmermann und Student:innen der Goethe-Universität

Ausstellungsgrafik
desres design studio

Illustrationen
Dani Muno

Ausstellungsbau
Wolfgang Petermann

Vitrinenumhausung
Types on Foil

Licht
Stefan Zimmermann Lightsolutions

Fotos
Alexander Paul Englert, Sounds of Silence

 

 

 

Der Ausstellungstitel steht für die Begegnung eines Literaturarchivs mit einer Gruppe von Studierenden der Internet-Generation: Unboxing-Videos, die sich dem Auspacken von Konsumgütern widmen, haben auf Video-Plattformen im Internet Hochkonjunktur. Auch in unserer Ausstellung werden wertvolle Gegenstände ausgepackt, doch geht es hier nicht um elektronische Geräte oder Kosmetikartikel, sondern um Handschriften, genauer gesagt: um Handschriften von Goethe. Kuratiert wurde die Ausstellung von 13 Studierenden der Goethe-Universität Frankfurt. 
Seit einem Jahr beschäftigen sie sich unter Anleitung von Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken und den Mitarbeitern der Handschriftenabteilung (Dr. Konrad Heumann, Bettina Zimmermann) intensiv mit verschiedenen hochkarätigen Goethe-Handschriften des Hauses. Zusammen mit ihnen hat Sounds of Silence das Konzept der Ausstellung erarbeitet, die Übertragung des Unboxing-Effekts auf geschichtliche Gegenstände. Wie im Archivkeller des Goethe-Hauses sind die Handschriften zunächst nicht zu sehen, der Besucher muss sie erst aus ihrer Verpackung holen, ehe er sie betrachten kann. Dazu haben Sounds of Silence existente Hochvitrinen in eine Hülle aus schwarzer Kartonage gesteckt, bei der sich das Oberteil wie eine Haube über einen Seilzugmechanismus anheben lässt, sodass der Betrachter das sich darunter befindende Exponat auf diesem Wege für sich enthüllen kann. Für den Spannungsbogen, aber auch aus konservatorischen Gründen, geht das Licht wie bei einem Kühlschrank erst an wenn man die Haube hebt und erlischt wieder beim Schließen, sodass die empfindlichen Exponate nicht länger als notwendig dem Licht ausgesetzt sind. Zusätzlich wurden die Studierenden als Person in der Ausstellung über Silhouetten Poster präsent gemacht. Ästhetisch als Neuinterpretation der Schattenrisse aus der Romantik wird so jeder Kurator neben seine Vitrine gestellt und kommt mit einem Schlagwortsatz über die Entdeckung und Besonderheit seines Exponates zu Wort.

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